Essbare Pilze im Winter
Eine Woche davor lag noch überall Schnee. Das folgende vorweihnachtliche Tauwetter mit Wind und Regen schmolz die weiße Pracht. Weihnachten brachte Nachtfrost bis minus 10 Grad und in den nebelfreien Zonen milde Sonnentage.
Vermutlich bin ich schon oft an solchen kleinen, büschelweise vorkommenden, Pilzen vorbei spaziert. Am Weihnachtstag 2017 faszinierte mich im Wald eine besonders hervor leuchtende Pilzgruppe, die ich genauer betrachtete. Das Aussehen zeigte klar, das mussten frisch gewachsene Pilze sein. Nach der Wintersonnenwende erwartete ich keine frischen Pilze. Knapp über der Nebelgrenze war, trotz Sonne am Ort der Entdeckung, der Boden gefroren.
Noch wusste ich nicht welche Pilze ich vor mir hatte. Meine Neugier war geweckt.
Einige Fotos mit der fast immer eingesteckten kleinen Taschenkamera halfen meine Neugier zu stillen. In der heutigen Zeit beginnt die Artbestimmung nicht mehr (nur) mit suchen in Büchern, sondern vorwiegend im Internet. Nach einigen Stunden hatte ich schon einen Verdacht, der sich in die richtige Richtung bewegte, aber im Detail doch falsch war.
Mit mehr Grundkenntnissen und besserer Fotoausrüstung ausgestattet, begann also der nächste Tag mit nochmaliger Begutachtung im Wald. Mit zusätzlichen Fotos und Gespräch mit einem Pilzfreund wurden die möglichen Arten eingegrenzt.
Pilzkenner auf www.naturgucker.de brachten die Gewissheit.
Dieser auch im Mondseeland beheimatete und essbare Winterpilz heißt
Gemeiner Samtfußrübling (Flammulina velutipes i.l.).
Dieser Speisepilz wird auch als Winterrübling, oder in Ostasien in kultivierter Form als Enoki bezeichnet. Er wächst meist auf abgestorbenem Laubholz, nur im Winter und liebt mit seinem inneren Frostschutz kalte Temperaturen.
Vorsicht ist geboten, denn ähnliche Arten, aus der wärmeren Jahreszeit, sind teils ungenießbar und einige sogar gefährlich giftig.
Gemeiner Samtfußrübling (Flammulina velutipes s.l.)
Meine erste Verkostung folgt.