seltene Wiesenbrüter
Zufällig entdeckten wir bei einem Spaziergang dieses Nest der uns anfangs unbekannten Wiesenbrüter.
Aus allen drei unterschiedlich gemusterten Eiern sind Jungvögel geschlüpft.
sehr scheue Vögel
Einmal sahen wir einen kleinen Vogel vom Nest weg fliegen. Der Flug war sehr bodennah über die große offene Wiese. Bei dem überraschenden und schnellen Flug war es uns nicht möglich den ausgewachsenen Bodenbrüter zu erkennen.
Es sind sehr scheue Vögel. Obwohl wir aus größerer Entfernung einige Zeit beobachteten, wagte sich kein Brutvogel in die Nähe des Nestes. Die Elternvögel wussten offensichtlich, dass wir noch in Sichtweite waren und wollten so ihr gut verstecktes Nest vor Entdeckung schützen.
gut getarntes Nest
Dieses Wiesenbrüternest war bestens getarnt und wurde von uns nur durch Zufall entdeckt. Das Nest lag zentral im oberen Bereich einer großen abschüssigen Wiese, unmittelbar neben einem Wanderweg. Von dort konnten die Brutvögel das große freie Umfeld in allen Richtungen bestens beobachten und so jede Annäherung schon von weit weg erkennen. Auch aus wenigen Metern Entfernung war das Nest zwischen den vielfältigen Gräsern praktisch unsichtbar.
Um den Bruterfolg keinesfalls zu stören wurden für die Aufnahmen die Gräser um das Nest nicht betreten und nicht verändert.
Vögel erkannt?
Ohne besondere Ornithologie Kenntnisse versuchten wir, über Internet und Frage an Vogelkundler, die entdeckten Vogeleier und Nestlinge zu bestimmen. Das war schwieriger als wir dachten.
Der Ort der Entdeckung, in weitgehend naturnaher Umgebung, ließ vermuten, diese Vögel könnten eine seltene bedrohte Art sein.
Bei genauer Betrachtung dieses Bildes können Sie Überraschendes entdecken, das auch Mondseelandler erst viel später erkannte.
Wer findet die zusätzliche Überraschung?
Baumpieper (Anthus trivialis)
Die anfänglichen Vermutungen deuteten auf z.B. Feldlerche oder die seltenere Heidelerche hin. Die dicht gedrängt im Nest hockenden Jungvögel sind offensichtlich schwer zu unterscheiden. Trotz der völlig unverbauten und ungestörten fast sechs Hektar großen Freifläche ergab die Bestimmung der Art, Vögel die sonst eher an besser geschütztem Platz brüten.
Die Eier passen zu Baumpieper.
Die Eier der Feldlerche sind meistens gesprenkelt. Das Muster der entdeckten Eier passt zu Baumpieper. In Wikipedia ist dazu zwar ein anderes Nistmaterial beschrieben, aber das wird sicher von Standort zu Standort unterschiedlich sein. Fast alle Baumpieper Beschreibungen passen zu den entdeckten Nestlingen. Nur die Wikipedia Formulierung "Grundsätzlich sind die Nester so angelegt, dass ein Sichtschutz nach oben besteht." weicht vom gefundenen und nach oben offenen Nest ab. Warum das Nest nicht im besser geschützten nahegelegen Jungwaldbereich war, liegt wohl an der von Baumpieper bevorzugten, südseitig wärmeren, Lage.
Langstreckenflieger
Baumpieper sind kleine Langstrecken Zugvögel. Heimische Baumpieper ziehen in ihr Winterquartier in die Mitte Afrikas. Dabei überfliegen Sie die Alpen, Italien oder Spanien, das Mittelmeer und die Sahara. Eine großartige Leistung für diese kleinen Vögel, die nur selten älter als zwei bis drei Jahre alt werden.
Baumpieper im Mondseeland selten
Thomas Ebner, der ornithologisch fachkundig und als Naturwacheorgan tätig ist, bestätigte die Bestimmung als Baumpieper und informierte mich über regonales Vorkommen.
Seine Fachauskunft: Die in Europa und Asien brütenden Baumpieper sind im Mondseeland sehr selten. Das einzige Verbreitungsgebiet im Mondseeland ist auf den Ort der Entdeckung beschränkt.
Besonders freundliche Hilfe fand ich im Nachbarland bei Naturschutzbund Deutschland e.V. und entscheidende Information bei www.naturgucker.de, Hans Uhl von www.birdlife.at und Thomas Ebner aus dem Mondseeland.